B†ROAUSBAU CB.e
Ehemaliges IBM-VerwaltungsgebŠude, Baujahr 1960
– 61
[Architekten Rolf Gutbrod, Hermann Kiess, Bernhard
Binder]
Ernst-Reuter-Platz 2, 10587 Berlin-Charlottenburg
Bauherr: CB.e Clausecker | Bingel. Ereignisse AG, Agentur
fŸr Kommunikation
Leistungen: Entwurf, AusfŸhrungsplanung,
Bauleitung [LPh 1-9]
Fertigstellung: September 2009 (BŸroflŠchen)
FlŠchen: 1.540 m² BŸroflŠchen, 380 m²
VeranstaltungsflŠchen (im Bau), 165 m² ArchivflŠchen
Fotos: Stefan Meyer Architekturfotografie
Die
BŸrorŠume der Kommunikationsagentur befinden sich in den unteren Geschossen der
ehemaligen Deutschland-Zentrale von IBM am Ernst-Reuter-Platz, einem
BŸrogebŠude von Rolf Gutbrod, Hermann Kiess und Bernhard Binder aus dem Jahr
1961, das in seinem ursprŸnglichen Zustand ein wegweisendes VerwaltungsgebŠude
darstellte und unter Denkmalschutz steht. Das GebŠude wurde nach dem Auszug von
IBM vor einigen Jahren teilweise modernisiert und fŸr die geschossweise
Vermietung umgebaut, stand dann jedoch lŠngere Zeit leer. Die
Kommunikationsagentur ist der erste Mieter, der sich nach der
Teilmodernisierung aufgrund des weiterhin vorhandenen Flairs des GebŠudes fŸr
die Anmietung von BŸroflŠchen in dem Baudenkmal entschied.
Neben
ca. 1.500 m2 BŸroflŠche im 1. und 2.OG nutzt der Mieter im ehemaligen
IBM-Rechnerraum im EG einen fŸr verschiedenste Veranstaltungen flexibel
nutzbaren Showroom und weitere Konferenz- und GemeinschaftsrŠume.
Abweichend
vom ursprŸnglichen Nutzungsschema des GebŠudes, das fŸr den Gro§konzern IBM
eine konventionelle Zellenstruktur mit langen Fluren vorsah, sind beide
BŸroetagen als zusammenhŠngende Nutzungseinheiten mit einem hohen
kommunikativen Potential konzipiert. Der Nutzer wŸnschte andererseits fŸr die
BŸroflŠchen in den Obergeschossen keinen Gro§raum, sondern eine sehr
differenzierte rŠumliche Struktur. Diese sollte Ÿberwiegend gemeinschaftliche,
flexible Arbeitsbereiche fŸr wechselnde Projektteams aufweisen, aber auch eine
gro§e Zahl individueller RŠume als RŸckzugsbereiche fŸr konzentrierte Arbeit.
Daneben sollten mehrere BesprechungsrŠume als zentrale Bestandteile der
Kommunikationsagentur in den Etagen angeordnet werden. Ein Teil der Etagen, so
eine weitere Forderung, sollte bei Bedarf jeweils abgetrennt und separat erschlossen
und genutzt werden kšnnen.
Der
Entwurf reagiert auf das Anforderungsprofil mit einem relativ offen gehaltenen
Projektbereich, der sich in jeder Etage jeweils auf der SŸdseite, zur ruhigen
Schillerstra§e hin befindet. Diesen Bereichen komplementŠr zugeordnet ist
jeweils eine Folge von individuellen Raumzellen, die an die Nordseite des
GebŠudes, zum gro§stŠdtischen Ernst-Reuter-Platz hin, gelegt wurden. Im
Kernbereich befinden sich Erschlie§ung, SanitŠrbereich, TeekŸchen, Bibliothek
und LagerrŠume.
Wesentliches
strukturierendes Element der BŸroetagen sind die von einer Tischlerei
ma§gefertigten raumhohen RegalwŠnde aus beschichtetem Holzwerkstoff, die in
Verbindung mit einem hochwertigen, rahmenlosen Glas-Trennwandsystem
unterschiedliche Konfigurationen und Raumzuschnitte bilden kšnnen. Die
Kombination der Elemente ermšglicht einerseits vielfŠltige Durchblicke und
visuelle Verbindungen, schafft aber andererseits das notwendige Ma§ an
RŸckzugsmšglichkeiten und Stauraum. WŠhrend die RegalwŠnde im Projektbereich
offene Konfigurationen bilden und wie Volumen im Raum wirken, sind sie sonst
durch GlaswŠnde verbunden und werden so zu den Raum umschlie§enden Elementen.
Raumhohe GlastŸren und indirekte Beleuchtung ergŠnzen den zurŸckhaltenden,
gro§zŸgigen Gesamteindruck der Gestaltung. Der neutrale, zurŸckhaltende
Bodenbelag aus Nadelfilz-Fliesen vereint FlexibilitŠt, StrapazierfŠhigkeit und
Wirtschaftlichkeit und sorgt fŸr eine ausreichende akustische QualitŠt.
Raumteiler, rahmenlose Verglasung und GanzglastŸren erfŸllen durch ihre
sorgfŠltige AusfŸhrung im tŠglichen Gebrauch die Anforderungen des Nutzers an
SchalldŠmmung und Akustik.
Der
Empfangsbereich, den man Ÿber eine skulptural geformte, im Bestand vorhandene
Freitreppe direkt aus dem EG erreicht, wird durch eine Komposition aus mehrfach
gefalteten FlŠchen und Volumen geprŠgt. Aus dem Empfang und dem angeschlossenen
Wartebereich bietet sich ein Ausblick auf das weite Rund des
Ernst-Reuter-Platzes. Die Beleuchtung ist formal zurŸckgenommen und
weitestgehend in die Volumen und FlŠchen integriert.
Der
Fu§bodenbelag im Empfangsbereich ist aus GrŸnden des Brandschutzes als
zementgebundene Beschichtung ausgefŸhrt. Ein T-90-Brandschutztor trennt im
Gefahrenfall den Empfangsbereich von dem Rettungsweg im Bereich der AufzŸge ab.
Die
CI-Farben der Agentur finden sich in dem dunklen Grau des Fu§bodens und dem
strahlenden Gelb von Empfang, TeekŸche und Regalblenden wieder.
BodenbelŠge: Armstrong / DLW (Nadelvlies, Linoleum),
Weber Maxit (Zementflie§estrich)
Beleuchtung: Zumtobel, XAL
GlastrennwŠnde: StrŠhle
TŸren: Novoferm
BeschlŠge: FSB
Brandschutztor: Jansen Tore
Tischlerarbeiten: Easypac (Empfang, SchrankwŠnde),
Jšrg Welter (WC-TrennwŠnde)
Mšbel: Vitra, FNP Kufus/ Moormann (Regale), IKEA
(TeekŸchen)
Wandbekleidungen: Eternit
SanitŠrkeramik: Keramag, Keuco, Villeroy &
Boch
Armaturen: Ramon Soler, Keuco